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Einheit 1: 1.2 Das Gesundheitssystem im Wandel – warum eHealth notwendig ist
Das deutsche Gesundheitssystem steht vor stetig wachsenden Anforderungen. Hierzu zählen der demografische Wandel mit einer Zunahme chronisch Kranker, die Sicherstellung der Versorgung in ländlichen Gebieten, der Mangel an Fachkräften und steigende Kosten . Die bestehenden Strukturen können diesen Herausforderungen nur noch in geringem Maße gerecht werden, weshalb viele Experten Hoffnungen in telemedizinische Systeme setzen, um Versorgungslücken zu schließen.

Vor diesem Hintergrund sind neue technische Innovationen und der Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) notwendig, um neue Perspektiven für den Umgang mit gesundheitsrelevanten Daten zu schaffen. Diese Möglichkeiten werden unter dem Begriff 

eHealth zusammengefasst, der die Erbringung von Gesundheitsleistungen mittels digitaler Technologien beschreibt. Fortschritte zeigten sich 2023 insbesondere durch den umfassenden Ausbau der 

Telematikinfrastruktur (TI), die eine sichere und interoperable Vernetzung im Gesundheitssystem ermöglicht.
eHealth verfolgt zwei zentrale Ziele: die 
Verbesserung der medizinischen Versorgung bei gleichzeitiger Senkung der Kosten . Die Bundesregierung hat 2023 durch das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) und ihre Digitalisierungsstrategie das Potenzial von E-Health-Technologien massiv vorangetrieben, um die Qualität und Effizienz zu steigern. Auch in der Pflege wird die Digitalisierung seit 2023 gezielt eingesetzt, um dem Fachkräftemangel durch Telemedizin und digitale Dokumentation entgegenzuwirken.

Parallel dazu hat sich das Nutzerverhalten geändert: Der 
„Gesundheitskonsument 4.0“ wünscht sich digitale und mobile Interaktionsmöglichkeiten, um etwa Termine zu organisieren oder Rezepte per App zu verwalten. Diesem Trend begegnete der Gesetzgeber 2023/2024 mit dem 

Digitalgesetz und dem Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG), welche die Einführung von Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) und die patientenzentrierte digitale Interaktion fördern.
Auch die jüngere Generation der Leistungserbringer steht dem Trend offen gegenüber und verspricht sich eine Vereinfachung ihrer Arbeitsprozesse. Die Akzeptanz für Telemedizin ist laut Studien aus dem Jahr 2023 sowohl bei Patienten als auch bei Leistungserbringern positiv, insbesondere wenn die Technologien als nützlich und benutzerfreundlich empfunden werden. Dennoch bestehen weiterhin Bedenken hinsichtlich Datenschutz, Interoperabilität und der Kompatibilität mit bestehenden Systemen.

 
  

gematik.de: gematik GmbH. (o.D.). Themenbereiche: Telematikinfrastruktur. Abrufbar unter: https://www.gematik.de/themenbereiche/telematikinfrastruktur

gematik.de - Interoperabilität: gematik GmbH. (o.D.). Themenbereiche: Digital Health und Interoperabilität in Deutschland. Abrufbar unter: https://www.ina.gematik.de/themenbereiche/digital-health-und-interoperabilitaet-in-deutschland

BMG - KHZG: Bundesministerium für Gesundheit. (o.D.). Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG). Abrufbar unter: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/krankenhauszukunftsgesetz

BMG - Digitalisierungsstrategie: Bundesministerium für Gesundheit. (2023, 9. März). Digitalisierungsstrategie für das Gesundheitswesen und die Pflege vorgelegt. Abrufbar unter: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/presse/pressemitteilungen/digitalisierungsstrategie-vorgelegt-09-03-2023.html


VDEK - Digital-Gesetz (DiG): Verband der Ersatzkassen e. V. (VDEK). (2023, April). Das Digital-Gesetz (DiG) im Überblick. Abrufbar unter: https://www.vdek.com/magazin/ausgaben/2023-04/digital-gesetz-digig-ueberblick.html