Sie ist eine wesentliche Grundlage der systemischen Ansätze und brachte einen Paradigmenwechsel mit sich, der in seiner Relevanz kaum überzubetonen ist. Auch bekannt als Lehre selbstregulierender Systeme wurde die Kybernetik 2. Ordnung in einem interdisziplinären Austausch über Jahrzehnte hinweg entwickelt und ging mit einer entscheidenden Neuerung einher: Die kybernetischen Prinzipien wurden nun auf soziale Systeme und die Forschenden selbst bezogen, womit das reflexive Moment der Selbstbeobachtung unwiderruflich ins Zentrum jeglicher weiterer Untersuchungen rückt. Doch was bedeutet das konkret für uns persönlich, unser professionelles Wirken und unseren Alltag? Dieser Frage widmet sich der Vortrag und ist dazu in zwei Teile gegliedert.
Im ersten Teil geht es zunächst um ein grundlegendes Verständnis der Kybernetik 2. Ordnung. Dazu wird ein Blick auf ihre Geschichte und Entwicklung, die Kernbegriffe der Zirkularität und Rückkopplung sowie den Unterschied zur 1. Ordnung geworfen. Außerdem wird anhand der Frage nach einer Definition der Kernfokus der Kybernetik 2. Ordnung verdeutlicht: Es geht nicht darum festzulegen was ist, sondern darum, wie wir erkennen.
Der zweite Teil des Vortrags befasst sich anschließend damit, was das Ganze in Hinblick auf praktische Fragen bedeutet. Hierzu werden kybernetische Implikationen vorgestellt, die zur Reflexion der eigenen Praxis, Haltung sowie von Situationen im interpersonalen Miteinander anregen und herangezogen werden können.
Der Vortrag richtet sich an alle, die sich für Selbstreflexion, systemische Theorie und/oder Kybernetik 2. Ordnung interessieren. Wer das Thema vertiefen möchte, kann zusätzlich am anknüpfenden eintägigen Seminar am 25.01.2025 zu erkenntnistheoretischen Irrtümern in Konflikten teilnehmen.