Im Theorieteil geht es im 2. Schülergrad um folgende Themen:

• Mottos der Siu Nim Tao
• Kampfprinzipien

Überblick über dieses Kapitel:

 Ziel: Kennen der Mottos der Siu Nim Tao. Mehr Sicherheit in der Verteidigungssituation für dich.
 
Ich freue mich, dass du heute dabei bist und wir gemeinsam die Themen durchgehen.

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Mottos der Siu Nim Tao

• Drücke den Kopf gegen den Himmel und stehe fest auf dem Boden.
• Kopf hoch mit horizontalem Blick 
• Achte auf einen „aufnahmefähigen“ Brustkorb und aufgerichteten Rücken
• Hüfte gerade, Bauch einziehen

Bei allen Bewegungen der Arme ist zu beachten:

• Tiefer Ellbogen, lockere Schulterhaltung

Wenn eine Armbewegung erfolgt:

• Schau in die Richtung der Handbewegung.

Atmung

• Natürliche Atmung (gleichmäßig fließen lassen)
• Ausatmen bei senkenden Techniken

Stand

• Becken absenken
• Kniespannung leicht nach vorne („drittes“ Bein)

zu beachten:

• der Kasten, alle Bewegungen innerhalb des Rahmens (siehe Folgeblatt)
• In der Man-Sao Wu-Sao Position ist jede Abwehrbewegung nach oben oder unten gleich weit

Regeln der Siu Nim Tao

• Die Siu Nim Tau ist die erste Form, sie wird als Erstes geübt. 
• Sie ist die wichtigste Form im Wing Tsun.
• Versuche nicht den Fortschritt zu erzwingen.
• Versuche von Anfang an, jede Bewegung so korrekt wie möglich zu üben.
• Um die Balance zwischen den Kräften zu halten, soll der Boden mit den Zehen gegriffen werden. 
• Atme durch die Nase ein und den leicht geöffneten Mund aus, versuche die Beckenbodenatmung durchzuführen.
• Den Ellbogen senken und die Schulter fallen lassen, besetze die Mittellinie und schütze beide Flanken.
• Es gibt 108 Bewegungen, ganz praktisch und real. Es können tausende Veränderungen verwendet werden, sie zielen auf den praktischen Gebrauch und nicht auf die Schönheit.
• Das Chi wird innerlich entwickelt; Muskeln, Sehnen und Knochen werden außen ausgebildet.
• Die Effektivität der Bewegungen erschließt sich aus der Praxis (üben, üben, üben)
• Jede Bewegung soll klar und deutlich sein (Dim-Dim-Ching).
• Das Timing im 4. Satz muss beachtet werden.
• Die Siu Nim Tau sollte 1x täglich geübt werden, mehrmals bringt keinen Schaden.

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Die 4 Prinzipien für deine Selbstverteidigung

Das 1. Prinzip im Wing Tsun:
Ist der Weg frei, dann gehe durch.

Der Weg zum Angreifer ist manchmal eindeutig frei und manchmal handelt es sich nur um einen kleinen „Schleichpfad“. 
Suche dir den kürzesten Weg. Und beachte die Distanzen, damit deine Gegenwehr wirkungsvoll ist!


Das 2. Prinzip in der Selbstverteidigung mit Wing Tsun: 
Ist der Weg nicht frei, so bleibe kleben.

Das 2. Prinzip kommt dann zum Einsatz, wenn dein Angreifer den direkten Weg zu ihm, z. B. durch seine Arme, versperrt. Hier genügt oft eine geringfügige Veränderung des Winkels, wie du zu deinem Angreifer stehst. Und schon hast du eine Möglichkeit geschaffen, dass du deine Verteidigung wirkungsvoll einsetzen kannst. 
Das „kleben bleiben“ bedeutet auch, dass du dich nicht wieder zurückziehst und deine Distanz vergrößerst. 

Ebenso bedeutet es für dich, dass du weiter nach einer günstigen Position für deine wirkungsvolle Verteidigung suchst. Bleibe „dran“! Denn du hast ein Ziel: Dich zu schützen und deinem Angreifer deutlich zu machen, dass er sofort den Angriff abbrechen soll!

Das 3. Prinzip in der Selbstverteidigung mit Wing Tsun: 
Ist der Gegner zu stark, dann gib nach...aber nicht auf!

Das 3. Prinzip im Wing Tsun meint nicht, dass du dann aufgeben sollst, wenn dein Gegner zu stark ist! Vielmehr ist es eine großartige Möglichkeit seinen Angriff unschädlich an dir vorbeizuleiten und ihm dann die gesamte Energie zurückzugeben. Hier reicht oft eine kleine Verschiebung der Winkel oder eine Wendung und schon musst du dich nicht gegen die Kraft stemmen, sondern kannst sie ableiten und für dich verwenden.

Das 4. Prinzip für deine erfolgreiche Selbstverteidigung mit Wing Tsun: 
Zieht sich der Gegner zurück, folge ihm!

Wenn dein Angreifer sich von dir entfernt und nicht eindeutig zu erkennen gibt, dass er keinen weiteren Angriff startet, dann setze Folgetechniken ein.
So schützt du dich vor neuen Angriffen aus einer anderen Distanz heraus. So hat er auch weniger Zeit und Möglichkeiten für eine Konter deiner Abwehr.
Wenn du übst, setzte immer 3 Folgetechniken ein und beende deine Übung nie nach der ersten Aktion.
Warum? Weil du dir sonst eine Pause nach der ersten Abwehr angewöhnst und so deinem Angreifer Zeit für einen 2. Angriff schenkst. Probiere bei deinem Training verschiedene Kombinationen aus. Du wirst sehr bald merken, welche Kombi dir liegt und du wirkungsvoll einsetzen kannst. Wir wünschen dir viele gute Ideen!

Die 4 Prinzipien für deine erfolgreiche Selbstverteidigung:

1. Ist der Weg frei, so gehe vor.
2. Ist der Weg nicht frei, so bleibe kleben.
3. Ist der Gegner zu stark, dann gib nach.
4. Zieht sich der Gegner zurück, dann folge ihm.

1. Prinzip

2. Prinzip

3. Prinzip

4.4. Prinzip