Hilfreiche Hinweise für die Begegnungen im Heilungsraum


In diesem Raum geht es nicht um Lernen, Verstoffwechseln und Therapie, sondern um das Anwenden und Üben des Gelernten durch eine neue Art der Begegnung.


Einige Menschen, die den Heilungsraum gebucht haben, kennen meinen Ansatz noch nicht. Sie haben nicht das Programm "Wege in die Freiheit" absolviert und auch nicht in Kleingruppen und Einzelsitzungen mit mir gearbeitet. Sie sind womöglich nicht traumainformiert.
Es ist ein großes Experiment herauszufinden, ob dennoch traumasensible Begegnungen möglich sind.


Andere von Euch sind schon eine Weile mit mir auf ihrer Traumaheilungsreise. Sie sind traumainformiert und wissen immer genauer, was ihrer Heilung unterstützend ist und was nicht.


In diesem Heilungsraum geht es um traumasensible Begegnung mit Dir selbst und mit anderen Menschen, die bindungs- und entwicklungstraumatisiert sind und aus diesen Verletzungen herausheilen möchten.
Im Heilungsraum wird dasjenige geteilt, das gerade in Dir lebendig ist. Dadurch kannst Du erfahren, dass Du stattfinden kannst und musst – so wie Du bist.
Das gelingt Dir mit Ich-Botschaften und dem Fokus auf Deinen eigenen Empfindungen, Wahrnehmungen, Emotionen, Gedanken, Ideen, Konzepten, Fragen ... Dazu mehr weiter unten.


Durch die Traumaheilungsreise lernst Du Dich selbst erstmals wirklich kennen. Bisher kanntest Du hauptsächlich Deine Anpassungsleistungen, Überlebensstrategien und das Bild, das andere von Dir haben und hatten.
Wer aber bist Du jenseits Deiner Anpassungsleistungen? Was ist Dein wahres Wesen?

Um das herauszufinden, kannst Du Dir neue Fragen stellen. 

Die alten Fragen lauteten oft (meist unbewusst):
Was wird von mir erwartet?
Was muss ich tun, damit die anderen zufrieden sind?
Was muss ich tun, um dazugehören zu dürfen?
Und vielleicht sogar: Was muss ich tun, um leben zu dürfen?


Die neuen Fragen können lauten:
Was möchte ich gerade?
Möchte ich Ja oder Nein sagen?
Was tut mir jetzt gut?
Gefällt mir, was ich gerade tue?
Wie möchte ich leben?
Welcher Mensch möchte ich sein?


Um heilen zu können ist es notwendig, dass Du lernst (bzw. Dein Nervensystem lernt), dass es heute keine Gefahr mehr bedeutet „stattzufinden“. Stattfinden zu können, mit allem, was zu Dir gehört. Die meisten Menschen wissen nicht, wie das geht. Hier können Regeln helfen.
Zum „Stattfinden-dürfen“ gehört zum Beispiel nicht, dass Du einen anderen Menschen verbal angreifst, ihn anschreist, ihn verändern willst oder ihm mal ordentlich die Meinung sagst.
Stattfinden bedeutet auch nicht, alte Geschichten zu erzählen, an ihnen kleben zu bleiben und damit alte Dramen zu reinszenieren.


Daher habe ich begonnen, eine Liste mit Hinweisen zusammenzustellen, die Dir helfen können, selbst stattzufinden ohne andere zu bedrängen oder zu manipulieren.


1. Teile mit, was in Dir lebendig ist, was Dein momentanes Anliegen ist, und formuliere das in Ich-Botschaften.
(z.B. Ich habe gerade Angst. Mir ist kalt. Mein Herz schlägt wie verrückt. Ich möchte was sagen, aber trau mich nicht. Ich musst so weinen, als er das gesagt hat, aber verstehe noch gar nicht warum. Ich habe die Idee, dass ich ganz alleine auf mich gestellt bin und mich keiner haben will. Ich sehne mich nach ... )


2. Erzähle nicht aus der Vergangenheit, sondern bleibe bei dem, was jetzt gerade aktuell ist.
Beim Kommunizieren versuche, die äußeren Gegebenheiten sehr kurz und präzise zu formulieren. Hier empfiehlt es sich, dass Du Dir vorher Notizen machst.

Natürlich kann es ein wichtiges Anliegen sein, eine alte Geschichte durchzuarbeiten, um sie loslassen oder integrieren zu können. Das ist aber ein therapeutisches Anliegen, das Du mit mir in einer Gruppen- oder Einzelsitzung bearbeiten kannst.


3. Gib anderen keine Ratschläge.


4. Es ist selbstverständlich, dass niemand in diesem Raum verbal angegriffen, angeschrien, beschimpft, manipuliert oder kritisiert wird.


5. Wenn Du Dir wünscht, dass jemand seinen Eindruck oder einen Impuls zu Deinem Teilen sagt, lade denjenigen explizit dazu ein (z.B.: Sophia, mich interessiert zu diesem Punkt, was Dein erster Impuls ist. Magst Du den teilen? Oder auch: Mag jemand dazu mit mir einen spontanen Impuls oder Gedanken teilen?)
Du brauchst es nicht persönlich zu nehmen, wenn der/die andere das nicht möchte. 


Bitte sei absolut pünktlich zum Anfang unseres Treffen da. Ich werde keine Menschen mehr reinlassen, wenn das Treffen begonnen hat, denn sonst können keine tiefgreifenden Gespräche stattfinden. 

Die Dauer des Treffens ist von der Teilnehmerzahl abhängig. Bei bis zu 10 Teilnehmern dauert das Treffen 60 Minuten. Bei ab 10 Teilnehmern dauert das Treffen 90 Minuten. Die Teilnehmerzahl ist momentan nicht beschränkt. Die Teilnahme am Zoomtreffen beinhaltet keine Redezeit-Garantie. Dies ist ein ganz neues Aufbau-Angebot. Ich behalte mir das Recht vor, das Format jederzeit zu ändern.

Und nun freue ich mich auf die Begegnungen in diesem Heilungsraum und darauf, Dich in deinem nächsten Schritt auf Deiner Heilungsreise begrüßen zu dürfen. 


Herzliche Grüße
Satya