Übung 2 – Kurzbeschreibung

Dein erster Text: Eine Kurzbeschreibung deiner Erinnerung.







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ORIENTIERUNGS PHASE

Sammeln & Sortieren


Aus deinen Gedanken werden erste Sätze.




ZEIT
30–40 Minuten
WÖRTER
50–90
FÄCHER
Neugier – Ausdruck
METHODEN
Erinnern – Sammeln – Sortieren – Verbinden


DEIN ERSTER TEXT: EINE KURZBESCHREIBUNG DEINER ERINNERUNG.
DEIN ZIEL

In kurzen Sätzen beschreibst du, was dir zu deinen Erinnerungen einfällt.

DAS STECKT DAHINTER

Damit du dich später leichter für eine deiner Erinnerungen entscheiden kannst, beschäftigst du dich jetzt intensiver mit diesen drei Ereignissen.

DEINE FÄCHER
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NEUGIER
Durch sie werden deine Erinnerungen wieder wach.

AUSDRUCK
Eine gute Übung, um aus Stichworten präzise Sätze zu formen.
BEGRIFFE, DIE DU LIEST
  • Momente sind Augenblicke, die nur eine kurze Zeit andauern – oft sind es nur wenige Minuten.

    Beispiel: Er genoss den Moment der Ruhe, den er alleine im Lift hatte." 

  • Das Wort Detail ist weit verbreitet und wir verwenden es bedeutungsgleich mit Einzelheit. 

    Beispiel: Sie erinnerte sich an alle Einzelheiten, die er ihr im Gespräch vorgeworfen hatte.”

  • Das Wort Erinnerungsstück wird oft für Gegenstände verwendet. Wir bezeichnen damit sämtliche Dinge, an die wir uns gegenständlich oder auch gedanklich erinnern können.

    Beispiel: Sie erinnerte sich an einen warmen Sommertag, an dem es im Dorf nach frisch gemähtem Gras roch und die Vorbereitungen für das Dorffest liefen.”

  • Der Höhepunkt z. B. einer Erinnerung ist oft der Moment, der uns besonders berührt. 

    Beispiel: Der Moment, in dem ein unbeaufsichtigtes Kind von einer Mauer fällt.

  • Schreiben wir über den Kern einer Erinnerung, so ist damit inhaltlich das Hauptthema gemeint. 

    Beispiel: Der Kern könnte die Vernachlässigung des Kindes sein.

WISSEN

Es sind oft gerade die unbedeutenden Details, die uns in Erinnerung bleiben. Das erklärt auch, warum wir oft mit Gerüchen, Gegenständen oder Landschaften ganz besondere Erlebnisse verbinden.




AB HIER BEGINNST DU MIT DEINER ÜBUNG. 
VORBEREITUNG

Du machst diese Übung drei Mal – ein Mal für jede deiner Erinnerungen.

Du kopierst eine Erinnerung aus ÜBUNG 1 in dein ÜBUNGSBLATT 2.

DIESE FRAGEN HELFEN DIR
  • Mit welchem Detail setzt deine Erinnerung ein?

  • Welche Rolle spielst du dabei?

  • Wie ist die Situation und welche Personen spielen eine Rolle?

  • Wie lange dauert das Hauptereignis?

  • An welche Gefühlslage erinnerst du dich?

  • Was ist der wichtigste Moment deiner Erinnerung?

SO SCHREIBST DU DIESE ÜBUNG
  1. Methode: Erinnern
    Erinnere dich an Einzelheiten, indem du dich unseren Fragen (s. o.) stellst.

  2. Methode: Sammeln
    Halte deine Erinnerungsstücke fest.
    Sicher fallen dir während des Notierens weitere Details ein.

    FORM UND TECHNIK
    Notiere deine Einfälle in Stichworten oder kurzen Sätzen. Schreibe sie so auf, dass du sie gut überblicken kannst.

    TIPPS
    a) Achte hier noch nicht auf eine Reihenfolge, das würde deine Gedanken nur unnötig ablenken. 
    b) Das Erinnern ist wie eine Orientierung: Du stellst dir in Gedanken vor, welche Person z. B. noch vor Ort war oder ob etwas Außergewöhnliches passiert ist.

    BEISPIELE FÜR ERINNERUNGEN
    a) Farben und Details von Gegenständen
    b) Gerüche, Wetter oder Landschaften
    c) Kleidung und Geräusche
    d) Mimik, Gesten und Stimmen

    DARAUF ACHTEST DU BESONDERS
    Oft stehen in unseren Erinnerungen emotionale Momente im Vordergrund, die du gerne in Worte fassen darfst.

    Halte dich nicht mit einzelnen Momenten auf und stecke den zeitlichen Rahmen ab.

  3. Methode: Sortieren
    Nun sortierst du deine Erinnerungsstücke der Reihe nach.
    Dazu schreibst du sie untereinander auf.
    Beginne mit deiner ersten und schließe mit deiner letzten Erinnerung ab.

    TIPP
    Wie findest du den Anfang und das Ende deiner Erinnerung?
    Auch hier kann dich dein Gefühl zuverlässig anleiten.
    a) Welche Details verbindest du mit deiner Erinnerung?
    b) Was ist der Höhepunkt deiner Erinnerung und ab wann lässt die Wirkung nach?

  4. Methode: Verbinden (1. Entwurf)
    Jetzt schreibst du aus deinen Notizen einen einfachen, zusammenhängenden Text.
    a) Bilde einfache Hauptsätze.
    b) Verwende möglichst einfache Bindewörter.
    Beispiele: deshalb, weil, daher, nachdem.
    c) Lese die Sätze wiederholt - gern auch laut, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie deine Worte klingen.
    d) Nicht jedes, deiner Erinnerungsstücke muss in deiner Zusammenfassung vorkommen.


  5. Ergebnis: DEIN SCHREIBSTÜCK
    Der erste Entwurf ist oft noch etwas holprig.
    a) Lese deinen 1. Entwurf laut durch.

    b) Ergänze oder ändere Stellen, die sich nicht flüssig anhören.
    In wenigen Sätzen hast du nun deine Erinnerung in einem ersten Text zusammengefasst.

FÜR DEIN NOTIZHEFT 

Wir haben zwei Fragen für dich, mit denen du dich in Gedanken beschäftigen kannst.

  • In welchen Situationen kommt diese Erinnerung hoch?

  • Hat das Ereignis dein Leben beeinflusst?

VORSCHAU

Aus einer deiner drei Erinnerungen wird deine Erzählung entstehen. Deine Erlebnisse sind die Anregungen für eine tolle Geschichte.






DAS BEISPIEL – VON UNS FÜR DICH 

So hat Jana die ÜBUNG 2 geschrieben:


zu 1) + 2)

Familienurlaub – gemeinsames Essen – Weinschorle – Glück – Lachen – Sommerabend


zu 3)

Letzter Familienurlaub.

Gemeinsames Essen.

Mein Vater war lustig.

Wir durften Weinschorle trinken.

Ich war glücklich.


zu 4) und 5)

Janas SCHREIBSTÜCK

Unser letzter Familienurlaub, unsere Eltern stritten viel.

Am letzten Abend gingen wir überraschend in ein hübsches Lokal.

So etwas Besonderes gab es in meiner Familie eigentlich nie.

Wir lachten, mein Vater interessierte sich für mich und meine Schwester.

Wir Kinder durften Weinschorle trinken und bekamen sogar jeder einen Nachtisch.


Schreibklasse-Uebung-2.pdf
Schreibklasse-Uebungsblatt-2.pdf