Vorschau auf ausgewählte Inhalte
 
Hinweis für bereits eingeschriebene Kursteilnehmende:
Diese Seite wurde speziell als kostenfreie Vorschau für Interessierte erstellt. Wenn Sie bereits in den Kurs eingeschrieben sind, können Sie diese Seite überspringen – alle Inhalte finden Sie im Kurs vollständig und didaktisch sinnvoll aufgeteilt in den jeweiligen Lektionen.

Hinweis für Interessenten:
Diese Vorschauseite enthält auf einer einzelnen Seite Auszüge aus verschiedenen Kursbereichen, die im regulären Kurs übersichtlich und thematisch gegliedert auf mehreren Einzelseiten dargestellt werden. Um Ihnen einen kompakten Einblick zu geben, ist diese Vorschau daher umfangreicher als eine typische Kurslektion.

Bitte beachten Sie:
Die hier gezeigten Inhalte sind lediglich ein kleiner Ausschnitt – im vollständigen Kurs finden Sie zusätzlich zahlreiche Videos, Hörtexte, Arbeitsblätter, Downloads, vertiefende Materialien und viele weitere Lernangebote.
 
Die Lerninhalte sind in vier prüfungsrelevante Oberthemen gegliedert.

Jedes dieser Oberthemen beginnt mit einer übersichtlichen Checkliste, die Sie bei Bedarf auch ausdrucken können. Diese zeigt Ihnen auf einen Blick alle relevanten Themenbereiche und ermöglicht eine Selbsteinschätzung Ihres aktuellen Wissensstands. So erkennen Sie schnell, in welchen Bereichen Sie bereits gut vorbereitet sind – und wo noch Lernbedarf besteht.

Anschließend folgt ein Einführungsvideo, das Ihnen einen kompakten Überblick über das jeweilige Thema gibt. Ergänzt wird dieser Einstieg durch eine **Mindmap**, in der die zentralen Unterthemen des Oberthemas visuell dargestellt sind. So behalten Sie die Struktur im Blick, bevor Sie sich mit den Details des Prüfungsstoffs beschäftigen.

Zur Lernaktivierung bieten wir Ihnen außerdem ein durchdachtes Konzept: Sie erhalten gezielte Anregungen, um sich bereits vor dem Lesen eigene Fragen zum Thema zu stellen und damit eventuelles Vorwissen zu aktivieren. Wer diesen Schritt überspringen möchte, findet zu Beginn jeder Lektion drei beispielhafte Fragen, die auf das Thema einstimmen und den Fokus für das Lernen schärfen.

Nachfolgend sehen Sie eine Beispielfrage sowie einen kurzen Auszug aus einer Lektion, damit Sie sich ein konkretes Bild vom Kursaufbau machen können.
 
Bevor Sie sich mit einem neuen Thema beschäftigen, ist es hilfreich, sich selbst einige Fragen zu stellen. Das regt Ihr Vorwissen an und fördert die Konzentration beim Lesen. Falls Ihnen keine eigenen Fragen einfallen, können Sie gerne die folgende beispielhafte Frage nutzen.

Welche praktischen Aufgaben kann ein Gebäudeplan für einen Verwalter erleichtern?

Der Gebäudeplan

Der Gebäudeplan ist ein essenzielles Dokument für jeden Immobilienverwalter. Er zeigt den Grundriss der Immobilie und gibt einen detaillierten Überblick über die bauliche Struktur des Gebäudes. Anhand des Gebäudeplans können Sie wichtige Informationen über die Konstruktion, die Raumaufteilung und die technischen Eigenschaften eines Gebäudes erhalten.

Der Gebäudeplan enthält zahlreiche spezifische Angaben, die für die Verwaltung und Instandhaltung eines Gebäudes von großer Bedeutung sind. Zu diesen Angaben gehören unter anderem die Stärke der Decke, was für die Beurteilung der Tragfähigkeit und für eventuelle Umbaumaßnahmen wichtig ist. Ebenso wird die Breite der Wände im Gebäudeplan detailliert dargestellt, was Rückschlüsse auf die Statik und die Schallisolierung erlaubt.

Darüber hinaus finden Sie im Gebäudeplan typischerweise Informationen zu Raumgrößen, Türen und Fenstern, der Positionierung tragender Wände, den Elektro- und Sanitärinstallationen sowie Angaben zu Heizungs- und Lüftungssystemen. All diese Informationen sind für einen zertifizierten Verwalter unerlässlich, um fundierte Entscheidungen über die Instandhaltung und Modernisierung der verwalteten Immobilie treffen zu können.

Beispiele

  • Ein Wohnungseigentümer möchte eine nicht-tragende Wand in seiner Wohnung entfernen, um den Wohnraum zu vergrößern. Mit Hilfe des Gebäudeplans können Sie als Verwalter prüfen, ob es sich tatsächlich um eine nicht-tragende Wand handelt und ob die geplante Maßnahme genehmigungsfähig ist.

  • Bei einem Wasserschaden in einem Mehrfamilienhaus muss schnell die genaue Position der Wasserleitungen identifiziert werden. Der Gebäudeplan ermöglicht es, die Leitungen zu lokalisieren und gezielt Reparaturmaßnahmen durchzuführen.

  • Ein neuer Aufzug soll im Treppenhaus eines Altbaus installiert werden. Anhand des Gebäudeplans können Sie die Machbarkeit prüfen, indem Sie die Maße des Treppenhauses, die Stärke der umliegenden Wände und die notwendigen Schachtdimensionen analysieren.


Lageplan
Der Lageplan ist ein weiteres wichtiges Dokument in der Immobilienverwaltung, das über den reinen Gebäudegrundrisshinausgeht. Er stellt die Immobilie in Bezug zur Umgebung dar und gibt Aufschluss über die räumliche Einbettung des Gebäudes in seine Umgebung. Der Lageplan vermittelt einen Überblick über die Grundstücksgrenzen, benachbarte Gebäude, Zufahrtswege, Grünflächen und infrastrukturelle Gegebenheiten.

Ein Lageplan wird auf Basis der Flurkarte erstellt, welche die amtliche Grundlage für die Darstellung von Grundstücken bildet. Dabei werden die Informationen aus der Flurkarte mit den spezifischen Gegebenheiten des betreffenden Grundstücks kombiniert. Der Lageplan bietet somit eine präzisere und detailliertere Darstellung als die Flurkarte selbst.

Zu beachten ist, dass der Lageplan individuell für das Grundstück erstellt wird und auf die spezifischen Bedürfnisse und Anforderungen zugeschnitten ist. Er enthält in der Regel Informationen wie die genaue Positionierung des Gebäudes auf dem Grundstück, Abstände zu Nachbargebäuden, Erschließungswege, Ver- und Entsorgungsleitungen sowie gegebenenfalls Bepflanzungen und Außenanlagen. Für Verwalter ist der Lageplan besonders wichtig bei Fragen der Grundstücksnutzung, bei Nachbarschaftsstreitigkeiten oder bei der Planung von Baumaßnahmen auf dem Grundstück.

Beispiele

  • Bei der Neugestaltung der Außenanlagen einer Wohnungseigentumsanlage hilft der Lageplan, die genauen Grundstücksgrenzen zu identifizieren und Konflikte mit Nachbarn zu vermeiden.

  • Ein Eigentümer möchte einen Carport errichten. Mit Hilfe des Lageplans können Sie prüfen, ob die geplante Position die Mindestabstände zu Nachbargrundstücken einhält und ob öffentliche Leitungen betroffen sein könnten.

  • Bei der Installation einer Wärmepumpe für ein Mehrfamilienhaus muss der optimale Standort gefunden werden. Der Lageplan gibt Auskunft über mögliche Standorte unter Berücksichtigung von Abstandsflächen, Zufahrtswegen und unterirdischen Leitungen.


Flurkarte
Die Flurkarte, auch Liegenschaftskarte oder Katasterkarte genannt, ist ein grundlegendes amtliches Dokument der Vermessungsverwaltung. Sie bildet die Basis für viele weitere Pläne und Dokumente im Immobilienbereich. In der heutigen Zeit ist zu beachten, dass die traditionelle Flurkarte in vielen Regionen durch die automatisierte Liegenschaftskarte (ALK) abgelöst wurde, die digital geführt wird und Teil des amtlichen Liegenschaftskataster-Informationssystems (ALKIS) ist.

Die Flurkarte bietet eine grobe Darstellung des Grundstücks bzw. der Flurstücke und zeigt deren Lage, Form und Größe in Relation zu benachbarten Grundstücken. Sie enthält typischerweise Informationen zu Flurstücksgrenzen, Flurstücksnummern, Gebäudeumrissen, öffentlichen Verkehrsflächen und gegebenenfalls zu Nutzungsarten. Im Gegensatz zum detaillierteren Lageplan oder Gebäudeplan ist die Flurkarte jedoch weniger präzise in Bezug auf individuelle Gebäudemerkmale oder spezifische Grundstücksgegebenheiten.

Ein wesentlicher Zweck der Flurkarte dient der Sicherung des Eigentums und der Erhebung der Grundsteuer. Sie ist ein wichtiges Instrument zur rechtlichen Dokumentation von Grundstücksverhältnissen und dient als Grundlage für Einträge im Grundbuch. Für Verwalter ist die Flurkarte insbesondere bei grundstücksbezogenen Rechtsfragen, bei der Vorbereitung von Grundstückstransaktionen oder bei der Klärung von Grundstücksgrenzen von Bedeutung.

Beispiele

  • Bei einem Streit über die Nutzung einer Gartenfläche zwischen zwei Wohnungseigentümern können Sie als Verwalter anhand der Flurkarte die tatsächlichen Grundstücksgrenzen ermitteln und zur Klärung des Konflikts beitragen.

  • Vor dem Kauf einer zusätzlichen Grundstücksfläche zur Erweiterung einer Wohnanlage hilft die Flurkarte, die genaue Lage und Größe des zu erwerbenden Flurstücks zu identifizieren.

  • Bei der Erstellung des Wirtschaftsplans müssen Sie die korrekte Grundsteuer ansetzen. Die Flurkarte liefert die notwendigen Informationen über die Grundstücksfläche und -nutzung, die für die Grundsteuerberechnung relevant sind.


Gebäudehülle
Die Gebäudehülle trennt das Gebäudeinnere von der Umwelt und stellt somit die Schnittstelle zwischen dem Innenraum eines Gebäudes und der Außenwelt dar. Sie ist ein komplexes System verschiedener Bauteile, die in ihrer Gesamtheit für den Schutz des Gebäudes und seiner Bewohner sorgen. Die Gebäudehülle erfüllt dabei eine Vielzahl von Funktionen, die weit über den bloßen Witterungsschutz hinausgehen.

Die Gebäudehülle umfasst alle Bauteile, die ein Gebäude nach außen abgrenzen und somit den beheizten oder klimatisierten Innenraum von der Außenumgebung trennen. Dazu gehören sowohl vertikale Elemente wie Außenwände als auch horizontale oder geneigte Elemente wie Bodenplatten und Dächer. Die Qualität und der Zustand der Gebäudehülle haben einen entscheidenden Einfluss auf den Energieverbrauch, das Raumklima und den Werterhalt einer Immobilie.

Für Verwalter ist das Verständnis der Gebäudehülle von besonderer Bedeutung, da Mängel oder Schäden an der Gebäudehülle schwerwiegende Folgen haben können, von erhöhten Energiekosten bis hin zu Bauschäden durch eindringende Feuchtigkeit. Ein zertifizierter Verwalter sollte daher über grundlegende Kenntnisse zur Funktion, Wartung und Instandhaltung der Gebäudehülle verfügen, um potenzielle Probleme frühzeitig erkennen und geeignete Maßnahmen einleiten zu können.


Beispiele

  • In einer Wohnungseigentumsanlage treten nach starken Regenfällen Feuchtigkeitsschäden in einer Dachgeschosswohnung auf. Als Verwalter müssen Sie die Ursache lokalisieren, die häufig in einer beschädigten Gebäudehülle (hier: undichtes Dach) liegt, und die sachgerechte Reparatur veranlassen.

  • Die Eigentümergemeinschaft beklagt hohe Heizkosten. Eine thermografische Untersuchung der Gebäudehülle, die Sie als Verwalter organisieren, deckt Wärmebrücken an den Fensterstürzen und mangelhaft gedämmte Bereiche auf, die gezielt saniert werden können.

  • Bei der Planung einer energetischen Sanierung eines Mehrfamilienhauses aus den 1970er Jahren helfen Sie der Eigentümergemeinschaft, die wirtschaftlichsten Maßnahmen zu identifizieren, wobei die Verbesserung der Gebäudehülle durch Fassadendämmung und Fenstertausch oft die größten Einsparungen bringt.


Bestandteile der Gebäudehülle
Die Gebäudehülle setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen, die in ihrer Gesamtheit den Schutzmantel des Gebäudes bilden. Zu den wesentlichen Bestandteilen der Gebäudehülle gehören die Bodenplatte, die Außenwände, Türen, Fenster und das Dach. Jedes dieser Elemente erfüllt spezifische Funktionen und trägt zur Gesamtleistung der Gebäudehülle bei.

Die Bodenplatte bildet den unteren Abschluss der Gebäudehülle und stellt die Verbindung zum Erdreich her. Sie muss besonders gegen aufsteigende Feuchtigkeit und Kälte geschützt sein und wird heute in der Regel mit einer Wärmedämmung versehen. Die Bodenplatte trägt das gesamte Gebäude und muss daher statischen Anforderungen genügen. Als Verwalter sollten Sie auf Risse oder Feuchtigkeitsschäden an der Bodenplatte achten, da diese auf strukturelle Probleme hindeuten können.

Die Außenwandumschließt das Gebäude vertikal und bildet den größten Teil der Gebäudehülle. Sie kann aus verschiedenen Materialien wie Mauerwerk, Beton, Holz oder Glas bestehen und ist oftmals mehrschichtig aufgebaut. Moderne Außenwände verfügen über eine effektive Wärmedämmung, die entweder als Außen- oder Innendämmung ausgeführt sein kann. Für Verwalter ist der Zustand der Außenwände ein wichtiger Indikator für den Gesamtzustand des Gebäudes.

Türen und Fenster bilden die transparenten oder öffenbaren Teile der Gebäudehülle und stellen sowohl eine Verbindung zur Außenwelt her als auch potenzielle Schwachstellen hinsichtlich WärmedämmungundDichtigkeit. Moderne Fenster und Türen verfügen über Mehrfachverglasung und spezielle Dichtungssysteme, um Energieverluste zu minimieren. Als Verwalter sollten Sie regelmäßig den Zustand von Türen und Fenstern überprüfen, da hier oft Wartungsbedarf besteht.

Das Dach bildet den oberen Abschluss der Gebäudehülle und schützt das Gebäude vor Niederschlägen und anderen Witterungseinflüssen. Es gibt verschiedene Dachformen wie Flachdach, Satteldach oder Pultdach, die jeweils spezifische Anforderungen an Wartung und Instandhaltung stellen. Eine intakte Dacheindeckung und Dachabdichtung ist entscheidend für den Schutz des gesamten Gebäudes. Verwalter sollten daher besonderes Augenmerk auf regelmäßige Dachüberprüfungen legen.

Beispiele

  • Bei der Sanierung der Außenwände eines Wohngebäudes aus den 1950er Jahren beraten Sie die Eigentümergemeinschaft über verschiedene Dämmoptionen unter Berücksichtigung von Kosten, Energieeinsparung und bauphysikalischen Aspekten.

  • Nach einem Sturmschaden am Dach einer Wohnanlage koordinieren Sie als Verwalter die Schadensaufnahme, die Abstimmung mit der Gebäudeversicherung und die fachgerechte Reparatur durch einen Dachdeckerbetrieb.

  • Bei häufigen Beschwerden über Zugluft und hohe Heizkosten in einer älteren Wohnanlage veranlassen Sie eine Überprüfung der Fenster, die ergibt, dass ein Austausch der veralteten Fenster gegen moderne Wärmeschutzverglasung wirtschaftlich sinnvoll ist.


Schutzfunktionen der Gebäudehülle
Die Gebäudehülle bietet Schutz bzw. eine Abgrenzung in Bezug auf verschiedene äußere Einflüsse und spielt damit eine entscheidende Rolle für die Nutzungsqualität und den Werterhalt eines Gebäudes. Die vielfältigen Schutzfunktionen erstrecken sich auf physikalische, klimatische und soziale Aspekte.

Ein zentraler Aspekt ist der Schutz vor Temperaturschwankungen. Die Gebäudehülle fungiert als thermischer Puffer, der extreme Außentemperaturen abmildert und ein angenehmes Innenraumklima ermöglicht. Dabei spielt die Wärmedämmung eine entscheidende Rolle, die sowohl vor Kälte im Winter als auch vor übermäßiger Hitze im Sommer schützt. Eine gut gedämmte Gebäudehülle trägt maßgeblich zur Energieeffizienz bei und ist daher auch aus wirtschaftlicher Sicht von großer Bedeutung.

Die Gebäudehülle reguliert auch den Austausch von Luft zwischen innen und außen. Während eine gewisse Luftdurchlässigkeit für ein gesundes Raumklima notwendig ist, muss die Gebäudehülle gleichzeitig vor unkontrolliertem Luftaustausch schützen, der zu Energieverlusten und Zugerscheinungen führen würde. Moderne Gebäudehüllen kombinieren daher Luftdichtheit mit kontrollierten Lüftungssystemen.

Gegenüber der Erde muss die Gebäudehülle insbesondere im Bereich der Bodenplatte und der erdberührenden Wände Schutz bieten. Dies umfasst zum einen den Schutz vor Feuchtigkeit aus dem Erdreich, zum anderen aber auch vor Radongas, das aus bestimmten Bodenschichten aufsteigen kann. Entsprechende Abdichtungen und Sperren sind hierfür unerlässlich.

Der Schutz vor Regen, Wind und Wasser/Grundwasser gehört zu den klassischen Funktionen der Gebäudehülle. Eine dichte Dacheindeckung, eine wasserabweisende Fassade und geeignete Abdichtungen gegen drückendes und nicht-drückendes Wasser schützen die Bausubstanz vor Feuchtigkeitsschäden. Besonders bei zunehmenden Extremwetterereignissen gewinnt dieser Aspekt an Bedeutung.

Die Gebäudehülle bildet auch eine Barriere gegen Geräusche von außen und trägt somit zum Schallschutz bei. Dies ist besonders in lärmbelasteten Gebieten wichtig für die Wohnqualität. Die schalldämmenden Eigenschaften werden durch die Materialwahl, den Wandaufbau und die Qualität der Fenster beeinflusst.

Nicht zuletzt schützt die Gebäudehülle auch vor Strahlung, insbesondere vor übermäßiger Sonneneinstrahlung, die zu Überhitzung führen kann. Sonnenschutzverglasungen, außenliegende Verschattungselemente und reflektierende Oberflächen können hier zum Einsatz kommen.

Schließlich bietet die Gebäudehülle auch Schutz vor unerwünschten Zugriffen durch Menschen und Tiere. Einbruchhemmende Türen und Fenster, geeignete Schließsysteme und eine durchdachte Gebäudegestaltung tragen zur Sicherheit der Bewohner bei.

Beispiele

  • Nach häufigen Beschwerden über Feuchtigkeitsprobleme im Keller eines Mehrfamilienhauses veranlassen Sie als Verwalter eine Überprüfung der Abdichtung gegen Grundwasser, die ergibt, dass die alte Bitumenabdichtung erneuert werden muss.

  • Bei der Modernisierung der Fassade eines Gebäudes in einer stark befahrenen Straße empfehlen Sie schallschutzoptimierte Fenster und eine spezielle Fassadendämmung, die neben der Wärmedämmung auch den Schallschutz verbessert.

  • Nach einem Einbruchversuch in eine Erdgeschosswohnung beraten Sie die Eigentümergemeinschaft über Maßnahmen zur Erhöhung der Einbruchsicherheit, wie die Installation einbruchhemmender Fenster der Widerstandsklasse RC2 und einer Gegensprechanlage mit Videoüberwachung.


Zusammenfassung
Die Gebäudedokumentation umfasst verschiedene wichtige Unterlagen, die für Immobilienverwalter unerlässlich sind. Der Gebäudeplan zeigt den detaillierten Grundriss der Immobilie und liefert wesentliche Informationen über die bauliche Struktur, darunter Decken- und Wandstärken, Raumgrößen, Türen, Fenster sowie Elektro-, Sanitär-, Heizungs- und Lüftungsinstallationen. Diese Informationen ermöglichen Verwaltern fundierte Entscheidungen bei Umbaumaßnahmen, Schadensermittlungen und Modernisierungen.
Der Lageplan geht über den Gebäudegrundriss hinaus und stellt die Immobilie in Bezug zur Umgebung dar. Er wird auf Basis der Flurkarte erstellt und bietet präzisere Details wie Grundstücksgrenzen, Nachbargebäude, Zufahrtswege, Grünflächen und infrastrukturelle Gegebenheiten. Für Verwalter ist der Lageplan besonders bei Fragen der Grundstücksnutzung, Nachbarschaftsstreitigkeiten und Baumaßnahmenplanung von Bedeutung.
Die Flurkarte, auch als Liegenschafts- oder Katasterkarte bekannt, ist ein amtliches Dokument der Vermessungsverwaltung und bildet die Grundlage für viele weitere Pläne. Sie zeigt die grobe Darstellung des Grundstücks mit Informationen zu Grenzen, Flurstücksnummern, Gebäudeumrissen und öffentlichen Verkehrsflächen. In vielen Regionen wurde die traditionelle Flurkarte durch die digitale automatisierte Liegenschaftskarte (ALK) ersetzt. Sie dient hauptsächlich der Eigentumssicherung und Grundsteuererhebung.
Die Gebäudehülle trennt das Gebäudeinnere von der Umwelt und besteht aus verschiedenen Komponenten wie Bodenplatte, Außenwände, Türen, Fenster und Dach. Sie erfüllt vielfältige Schutzfunktionen: Sie reguliert Temperaturschwankungen, kontrolliert den Luftaustausch, schützt vor Feuchtigkeit aus dem Erdreich und Radongas, wehrt Regen, Wind und Grundwasser ab, dämmt Außengeräusche, filtert Strahlung und bietet Sicherheit gegen unerwünschte Eindringlinge. Die Qualität und der Zustand der Gebäudehülle beeinflussen maßgeblich den Energieverbrauch, das Raumklima und den Werterhalt einer Immobilie. Zertifizierte Verwalter sollten über grundlegende Kenntnisse zu allen diesen Dokumenten und Baukomponenten verfügen, um Probleme frühzeitig erkennen und angemessene Maßnahmen einleiten zu können.

Auf einen Blick

Dokument/ Element

Hauptfunktion

Wichtige Merkmale

Bedeutung für Verwalter

Gebäudeplan

Zeigt Grundriss der Immobilie

Enthält Angaben zu Deckenstärke, Wandbreite, Installationen

Grundlage für Baumaßnahmen und Instandhaltung

Lageplan

Stellt Immobilie in Bezug zur Umgebung dar

Wird auf Basis der Flurkarte individuell erstellt

Wichtig bei Grundstücksfragen und Außenanlagen

Flurkarte

Grobe Darstellung des Grundstücks

Auch Liegenschafts- oder Katasterkarte genannt; heute oft als ALK

Dient der Eigentumssicherung und Grundsteuererhebung

Gebäudehülle

Trennt Gebäudeinneres von Umwelt

Umfasst alle Bauteile, die ein Gebäude nach außen abgrenzen

Entscheidend für Energieverbrauch und Bausubstanz

Bestandteile der Gebäudehülle

Bilden den Schutzmantel des Gebäudes

Bodenplatte, Außenwand, Türen, Fenster, Dach

Erfordern regelmäßige Überprüfung und Wartung

Schutz-funktionen

Bieten Abgrenzung gegen äußere Einflüsse

Schutz vor Temperatur, Luft, Erde, Regen, Wind, Wasser, Geräuschen, Strahlung, Menschen/Tieren

Sichern Nutzungsqualität und Werterhalt




Merkhilfen

  • Stell dir das Gebäude als riesiges Escape Room in Berlin vor: Der Grundriss ist deine Landkarte, Türen sind Notausgänge, Wände die Mauern der Spree – jede Station verrät, wie du rauskommst.

  • Wand, Decke, Fenster, Tür – alles findest du hier auf dem Planpapier.

  • Der Lageplan denkt immer an die Nachbarn – wo hört mein Garten auf, wo fängt der nächste an?

  • Die Flurkarte weiß, wem das Land gehört – und was darauf steht!

  • Flurstück, Nummer, Umriss, klar – Katasterwissen, wunderbar!

  • Die Gebäudehülle ist wie eine Superhelden-Rüstung – sie schützt gegen Wetter, Lärm und Einbrecher!

  • Die Gebäudehülle hält alles draußen, was nicht rein soll!

  • Draußen kalt, drinnen warm – die Hülle schützt mit starkem Arm.

  • Ohne Bodenplatte fällt das Haus, ohne Dach läuft Wasser raus, ohne Wand wird’s richtig kalt – und Fenster sind die Augen bald!


Hier finden Sie die Antworten auf die oben genannte Frage.

Welche praktischen Aufgaben kann ein Gebäudeplan für einen Verwalter erleichtern?
→ Zum Beispiel die Prüfung, ob eine Wand tragend ist, das Lokalisieren von Leitungen bei Wasserschäden oder die Machbarkeitsbewertung eines Aufzugs in einem Altbau.
 
Trotz aller Vorteile eines Onlinekurses wünschen sich viele Teilnehmer "etwas in der Hand" oder möchten mit dem Textmarker individuell relevante Passagen hervorheben. Ein kleinen Auszug des Lernskriptes finden Sie nachfolgend zum Download aus Ausdrucken. Der Download-Button wird unterhalb der PDF-Vorschau eingeblendet.

Am Ende der jeweiligen Oberthemen finden Sie außerdem mehrere Arbeitsblätter zur Festigung des Lernstoffs. Ergänzend bieten wir Ihnen bewährte Fragen an, um Ihr Wissen gezielt zu verknüpfen und nachhaltig im Gedächtnis zu verankern.

Für den Prüfungsschwerpunkt „WEG“ steht Ihnen zudem ein Hörbuch zur Verfügung.
 
Zudem finden Sie im Kurs die gleichen Inhalte auch noch einmal in Form von Kurzskripten. Diese fassen die Prüfungsinhalte in kompakter Stichpunktform zusammen und eignen sich besonders gut für Teilnehmende mit Vorkenntnissen oder zur gezielten Wiederholung. Nachfolgend zeigen wir Ihnen einen kleinen Auszug daraus.
 

Teilungserklärung

Einräumungsvertrag / Teilungsvertrag (§§ 2, 3 WEG)
  • Ist eine vertragliche Einräumung von Sondereigentum
  • Es ist eine notarielle Beurkundung nötig
  • Es wird dann eine vertragliche Einräumung nötig, wenn mehrere Personen (Bruchteils-)Eigentümer sind.
Teilungserklärung (§ 8 WEG)
  • Mit der Teilungserklärung wird das Wohnungseigentum begründet (also rechtlich geschaffen)
  • Ist eine Erklärung des Eigentümers gegenüber dem Grundbuchamt
  • Eine notarielle Beurkundung ist nicht vorgeschrieben
  • Regelt die formelle Aufteilung in Miteigentumsanteile
  • Zudem werden Rechte und Pflichten der Miteigentümer geregelt (z.B. Kostentragung bei Modernisierung im Sondereigentum, Abstimmungserfordernisse bei geplanten Abweichungen vom optisch Erscheinungsbild)
  • Nur mit Teilungserklärung können einzelne Wohnungen verkauft werden
Wirksamwerden der Teilungserklärung
 Möglichkeit 1:
  • Beglaubigung aller Unterschriften der Teilungserklärung
 Möglichkeit 2:
  • Beurkundung der Teilungserklärung
  • Erst nach Abgeschlossenheitsbescheinigung vom Bauamt möglich
Bestandteile der Teilungserklärung
  • Aufteilungsplan
  • Abgeschlossenheitsbescheinigung
  • Gemeinschaftsordnung
Änderung einer Teilungserklärung
  • Ist möglich, aber in der Praxis sehr aufwendig.
  • Alle Eigentümer müssen zustimmen.
  • Änderungen müssen notariell beurkundet werden.


Aufteilungsplan
Aufteilungsplan
  • Auch Teilungsplan genannt
  • Ist eine Bauzeichnung im Maßstab 1:100
  • Alle Gebäudeteile sowie die Lage & Größe der Eigentumswohnungen werden hier dargestellt.
  • Jeder Gebäudeeinheit wird eine separate Ziffer zugewiesen und erhält später ein eigenes Grundbuchblatt
  • Zudem erfolgt eine farbliche Markierung sämtlicher Sondereigentumseinheiten (nicht nur Wohneinheiten, sondern auch dazugehörige Kellerräume, Stellplätze etc.)
  • Ein Bestandteil ist die Abgeschlossenheitsbescheinigung
  • Der Teilungsplan wird nach Prüfung durch Behörde bzw. Sachverständige Bestandteil der Teilungserklärung
Abgeschlossenheitsbescheinigung (§ 7 Abs. 4 Nr. 2 WEG)
  • ist die Grundlage für die Bildung von Wohnungs- bzw. Teileigentum
  • wird beim Baumt beantragt und von dort beschieden
  • Bescheinigt die Abgeschlossenheit der Wohnung bzw. der Einheiten
Nötige Unterlagen für die Abgeschlossenheitsbescheinigung
  • Antragsformular
  • Eigentumsnachweis
  • Bauzeichnungen
 Definition Abgeschlossenheit
  • Wohnungen haben einen eigenen Eingang
  • Der Eingang kann nach außen oder zu  Erschließungswegen wie den Hausflur zeigen
 Definition Wohnung
  • Summe aller Räume, die eine Haushaltsführung ermöglichen
 Definition „nicht zu Wohnzwecken dienende Räume“
  • Abgrenzung zur Wohnung erfolgt über die Zweckbestimmung
  • Beispiele: Praxisräume, Werkstatträume, Ladenräume


Gemeinschaftsordnung (GemO)

Gemeinschaftsordnung (GemO)
  • Auch als Vereinbarung, Satzung, Statut oder Miteigentumsordnung bezeichnet
  • Begriff selbst kommt in WEG nicht vor.
  • Regelt das Verhältnis der Wohnungseigentümer untereinander
  • Wird oft fälschlicherweise auch als Teilungserklärung bezeichnet
  • Wird Inhalt des Sondereigentums und gilt daher auch für Rechtsnachfolger
  • In der Gemeinschaftsordnung können auch dispositive Regelungen des WEG geändert werden
  • dispositiv bedeutet, dass die WEG-Regelung abdingbar bzw. nachgiebig hinsichtlich einer anderen Vereinbarung ist.
  • Nicht alle WEG-Regelungen sind abdingbar, einige sind auch zwingendes Recht
      Beispiel:
    Das WEG gibt jeden Eigentümer eine Stimme (§ 25 Abs. 2 WEG), egal wie viele Wohnungen diese besitzt. Daher wird oft das „Kopfstimmenprinzip“ des WEG durch ein „Objektstimmenprinzip“ ersetzt, wonach pro Wohnung eine Stimme gilt.
  • Insgesamt wird in der Praxis jedoch die eigene Rechtsgestaltungsmöglichkeit wenig genutzt.
  • Eine Gemeinschaftsordnung ist nicht zwingend nötig, ohne diese gelten die gesetzlichen Vorschriften
Typische Inhalte der Gemeinschaftsordnung
  • Art und Umfang der Nutzung (z.B. Wohnung, Geschäft)
  • Sondernutzungsrechte z.B. an Gartenflächen, Terrassen.
  • Fragen der Tierhaltung.
  • Bauliche Veränderungen
  • Instandsetzung und Instandhaltung
  • Duldungspflichten
  • Verteilung der Kosten
  • Hausordnung
  • Wirtschaftsplan
  • Bildung von Rücklagen
  • Fristen zur Ladung von WEG-Versammlungen
  • Teilnahmeberechtigung an WEG-Versammlungen
  • Stimmrechte
  • Vertretungsbefugnisse
  • Beschlussfassung
  • Verwaltungsbeirat
  • Versicherungen
  • Änderung der Teilungserklärung und Gemeinschaftsordnung
Nachträgliche Vereinbarung von Sondernutzungsrechten
  • Neben Teilerklärung und Teilungsvertrag kann ein Sondernutzungsrecht auch noch nachträglich begründet werden.
  • Nötig ist eine Vereinbarung aller Wohnungseigentümer (§ 10 Abs. 1 S. 2 WEG).
  • Die Vereinbarung bedarf keiner bestimmten Form.
  • Die Vereinbarung gilt nur unter den aktuellen Wohnungseigentümern.
  • Sie gilt auch für Gesamtrechtsnachfolgern (Erben), aber nicht für Sondernachfolger.
Unterschied zwischen Teilungserklärung Gemeinschaftsordnung (GemO)
  • Die Teilungserklärung begründet das Wohnungseigentum.
  • Die Teilungserklärung ist zuerst abzugeben, da diese erst die WEG begründet, welche dann im nächsten Schritt die Gemeinschaftsordnung erstellt.
  • Die Gemeinschaftsordnung ist eine Vereinbarung aller Miteigentümer über deren Verhältnis untereinander. 
  • Fazit:
    • Teilungserklärung: begründet Wohneigentum
    • Gemeinschaftsordnung: definiert das Verhältnis der Eigentümer untereinander
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Anleitung und weitere Hinweise für die Vorbereitungsfragen:
1) Zum Starten der Quiz-Funktion bitte oben rechts auf "Erledigt" klicken.
2) Wenn das Quiz abgeschlossen wurde, klicken Sie bitte auf "Ergebnis anzeigen" und danach auf "Fortsetzen".

Sie sehen dann alle Vorbereitungsfragen mit den Lösungen und darunter nochmal alle fachlichen Inhalte als dem Lernskript.

Wenn Sie das Quiz wiederholen möchten, klicken Sie bitte oben links auf "Reset" (=Neusart der Lektion) und im Anschluss oben links auf "Erledigt".
 
Hinter den Kurzskripten finden Sie zusätzlich einige Quizfragen, mit denen Sie Ihr Wissen direkt überprüfen können.

Darüber hinaus steht Ihnen eine wissenschaftlich erprobte und mehrfach ausgezeichnete Lern-App von Brainyoo zur Verfügung, in der Sie mehrere Hundert Prüfungsfragen zur schriftlichen und mündlichen IHK-Prüfung gezielt trainieren können. Die Fragen lassen sich nach Themengebieten filtern, sodass Sie besonders flexibel und individuell lernen können – genau abgestimmt auf Ihren persönlichen Wissensstand.