Rückbildung beginnt im Wochenbett - Dein 10-Wochen-Guide für eine optimale Unterstützung von Bauch & Beckenboden direkt nach der Geburt
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Woche 1
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mehr: Bauchspannung
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Mitmachvideo Hüftbeweglichkeit
Woche 9
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Woche 10
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nach dem Wochenbett
abschließende Worte
Kurs zur Rückbildung
Bonus
Narbenbehandlung (Damm & Bauch) - aus Physiosicht
Narbenbehandlung nach Bauchgeburt - aus Hebammensicht
Woche EINS
Top Priority
Herzlichen Glückwunsch zu Deiner und Eurer Geburt!
Jetzt startet unsere gemeinsame Reise hier im Kurs. . Ab dem Tag der Geburt beginnt die Wochenbettzeit-eine ganz besondere und einmalige Zeit!
Je nach dem, wo Du geboren hast, bist Du jetzt eventuell noch nicht in Deinen eigenen 4 Wänden. Alle Tipps und Hinweise für Woche 1 kannst Du auch problemlos im Krankenhaus umsetzen.
Achte gut auf Deinen Körper.Er hat während der Schwangerschaft und bei der Geburt Höchstleistungen vollbracht. Und er tut das auch jetzt in der Wochenbettzeit.
Um die körpereigenen Rückbildungsprozesse optimal zu unterstützen, gönne Dir in den ersten Wochen viel Ruhe, und zwar unabhängig davon,wie Du geboren hast.
Denn egal ob per Bauchgeburt oder vaginal - der Geburtsprozess ist einfach Wahnsinn.
Die dann während bzw. nach der Geburt abgelöste Plazenta hinterlässt in der Gebärmutter eine Wundfläche, die nun heilen darf.
Zur Erinnerung: Die Stelle, an der sie an Deiner Gebärmutter angehaftet war, war genau genommen die direkte Verbindung zwischen Dir und Deinem Baby.
Hierüber konnte Dein Körper den Deines Kindes versorgen. Eine ganz besondere Stelle Deines Körpers!
Gönn Dir Ruhe und lass diese Wundfläche heilen.
Diese Wunde wird noch eine Weile nachbluten. Dieses Wundsekret kannst Du dann als Wochenflusswahrnehmen. Am Anfang ist dieses Sekret blutig und wird in der Regel stärker als bei der Menstruation empfunden. Später verändern sich Farbe & Konsistenz und Menge verringert sich. Nach vier bis sechs Wochen versiegt der Wochenfluss. Man geht davon aus, dass die Eihauthaftstellen nach etwa vier Wochen, die plazentare Wundfläche nach sechs bis acht Wochen verheilt sind.
Sollte der Wochenfluss vorzeitig und plötzlich aufhören, kann es sich um einen Wochenflussstau handeln. Dieser sollte behoben werden, damit in der Gebärmutter verbleibende Reste sich nicht infizieren können. Bitte nimm Kontakt zu Deiner betreuenden Hebamme auf.
Verbringe jetzt in der ersten Woche viel Zeit im Bett, wechsle dabei immer mal die Positionen und wenn es Dir gut tut, komm auch immer wieder in die Bauchlage. Unter dem Punkt Bauchlage hier weiter unter auf der Seite erfährst Du weitere Infos. Hintergrund der Empfehlung, viel zu Liegen, ist, dass in einer liegenden Position keine zusätzliche Belastung der Schwerkraft auf Gebärmutter, Beckenboden & Bauchmuskeln hinzukommt.
Leider gibt es ein kleines ABER an der Ruhe-Empfehlung: Die Wahrscheinlichkeit einer Thrombose im Wochenbett ist erhöht. Das liegt daran, dass die Gerinnungsfähigkeit unseres Blutes dann doppelt so hoch ist wie normalerweise. Das ist ein Trick des Körpers, uns während der Geburt vor zu starkem Blutverlust zu schützen, kann aber eben auch zu einer kleinen Gerinnselbildung führen. Eine Bauchgeburt und die damit verbundenen wahrscheinlichen Bewegungseinschränkungen erhöhen das Risiko für eine tiefe Becken- oder Beinvenenthrombose nochmal deutlich im Vergleich zur vaginalen Geburt. Auch Krampfadern, die sich während der Schwangerschaft eventuell gebildet haben, steigern das Thromboserisiko.
Daher ist es wirklich wichtig, trotz der Ruhe in Bewegung zu bleiben und den Kreislauf in Schwung zu halten. Das klingt im ersten Moment eventuell widersprüchlich, aber auch da gibt es ein paar Tipps:
Beispielsweise kannst Du abwechselnd Deine Zehen anziehen und dann Deinen Fuß wieder strecken. Das Tempo dieser "Fußpumpe" sollte einem zügigen Gangtempo entsprechen und immer bis zum maximalen Bewegungsende des Sprunggelenkes durchgeführt werden. Diese Übung kannst Du pro Bein täglich einmal für mindestens 60 Sekunden ohne Pause machen, mehr bzw. häufiger schadet aber auch nicht. Als Positionen bieten sich hier die Rückenlage mit aufgestellten Füßen an oder die Rückenlage komplett flach, also mit gestreckter Hüfte & langen Beinen.
eine weitere Möglichkeit ist das Abbrausen der Beine unter der Dusche im Wechsel mit kühlerem und wärmeren Wasser.
Kompressionsstrümpfe (vielleicht hast Du noch welche aus der Schwangerschaftszeit) unterstützen die Blutzirkulation auch.
Übungen zur Unterstützung der Rückbildung
Bauchspannung in Rückenlage
Bauchlage
weitere Tipps
Niesen / Husten
Husten und Niesen erzeugen einen großen Druck im Bauchraum und haben damit Einfluss auf Deine Bauchwand (und Deinen Beckenboden). Beides wird nach außen bzw. unten gedrückt, was wir in der ersten Zeit vermeiden wollen.
Daher hab' am besten immer ein Kissen (oder zur Not Deine Hand) griffbereit. Wenn Du spürst, dass Du niesen oder husten musst, drück' Dir dabei ganz sanft das Kissen gegen den Bauch. So schützt Du Deine Bauchwand vor zu starker Dehnung. Gerade auch nach einer Bauchgeburt empfehle ich Dir, ganz besonders auf den Bauch Acht zu geben.
Ähnlich ist es, wenn Du durch Niesen oder Husten einen starken Druck nach unten oder auch eine Inkontinenz bemerkst. Das Prinzip ist gleich: Du erzeugst leichten Gegendruck und verhinderst so eine zu starke Nach-unten-Bewegung und Dehnung Deines Beckenbodens.
Hier kannst Du beispielsweise ein zusammengerolltes Handtuch nutzen: Setzte Dich mit Deiner Vulva auf die Handtuchrolle oder halte die Rolle dort mit Deiner Hand und übe sanften Druck aus. Und bedenke, dass die Belastung für den Beckenboden im Liegen geringer ist, als in aufrechten Positionen (was wieder für die liegenden Positionen in der ersten Zeit nach der Geburt spricht).
geschmeidiger Stuhlgang
Der erste Stuhlgang nach der Geburt kann zur Herausforderung werden.
Damit es leichter geht, achte auf eine geschmeidige Konsistenz Deines Stuhls. Das kannst Du zum Beispiel durch Deine Ernährung beeinflussen. Eine ballaststoffreiche Nahrung macht den Stuhl weicher.
So kannst Du Verstopfungen vermeiden und es ist auch angenehmer bei eventuellen Hämorrhoiden.
Toilettenverhalten
Zusätzlich zur Konsistenz kannst Du durch Deine Sitzhaltung Einfluss nehmen.
Hier empfehle ich Dir einen Toilettenhocker oder etwas anderes, auf das Du Deine Füße stellen kannst. Hier wollen wir durch die erhöhten Füße unseren Winkel im Hüftgelenk verkleinern und so unsere Beckenposition beeinflussen.
Durch diese Position erreichen wir eine andere muskuläre Situation in unserem Beckenboden, nämlich eine Entspannung. Und sie ist zwingende Voraussetzung für einen entspannten Stuhlgang.
So geht's:
Achte beim Sitzen auf der Toilette also auf erhöhte Füße.
Stell sie mit der ganzen Fußsohle auf und runde leicht Deinen Rücken.
Schaukel' Dein Becken vor und zurück, wenn es nicht direkt klappt.