C
Mit der ersten Übung haben wir die rechte Gehirnhälfte aktiviert, unsere vernetzte, weibliche, intuitive Seite.
Mit der zweiten waren beide Hirnhälften gefragt.
In der dritten Übung zur Wandlung deines Helden ist vor allem unser erwachsenes Ich gefragt und seine kühle, analytische und logische linke Hirnhälfte.
Wir stellen den dunklen Behauptungen und Aufregungen unseres kindlichen Ich nämlich heilsam begrenzende Fragen.
Wir geben dem Uferlosen einen Rahmen, einen Bezug.
Und wenn die Stimme der Vernunft nicht genügt, die uns schon das richtige sagt, der Held es aber nicht glauben kann, dann muss ein höheres Wesen heran, das diese Aufgabe übernimmt.
Schließlich erzählen wir genau deshalb eine märchenhafte heilsame Geschichte.
Blieben wir beim Beispiel „ich bin zu dick“,
das einen Helden möglicherweise auf seine Heldenreise zur Veränderung schickt.
Er hat sich auf dabei mit schrecklichen Fressmonster-Attacken und süß verführerischen Naschkatzen herumschlagen müssen und es endlich bis zur "Weisen Frau am Brunnen" geschafft, oder zum "Alten auf dem Berg", oder zur geheimnisvollen Sphinx.
Diese Gestalten symbolisieren unsere innere Weisheit, die höhere Vernunft.
Deren Aussagen haben mehr Gewicht als die unseres erwachsenen Ichs.
Der Held kommt schnaufend, erschöpft und verzweifelt an und klagt:
„Ich bin zu dick.“
Die Stimme der höheren Vernunft (oder der inneren Weisheit) kann dann fragen:
Zu dick wofür?
Zu dick für was? Für wen? Im Vergleich zu?
So wird einer quälenden Behauptung ein heilsamer Rahmen gesetzt.
Und dann kann der Held gemeinsam mit seiner inneren Weisheit nach Lösungsvarianten suchen.
„Ich bin zu dick, den Marathon zu laufen. … den Dreitausender zu besteigen … das rote Samtkleid zu tragen … etc.“
Dann kann die Weisheit fragen: „Wofür bist du denn nicht zu dick?“
„Spazierengehen. Auch die Treppe schaffe ich noch, wenn auch schnaufend.“
„Dann geh spanzieren und nimm die Treppe …“
Du siehst, es tun sich in diesem heilsam begrenzenden Dialog und in diesem neuen Rahmen Lösungsansätze auf, mit denen deine heilsame Geschichte enden darf, indem sich dein Held aufmacht einen wunderschönen Morgenspaziergang zu machen oder … oder… oder … .
Und nun bist du dran mit deinem Helden.
Wie lautet die einschränkende Grundüberzeugung der dunklen Geschichte?
Welchen heilsamen Rahmen und/oder neuen Bezug kannst du
mit Hilfe einer Symbolfigur für die innere Weisheit oder das höhere Selbst setzen?
Setze deine Vernunft ein und lass dann deiner Fantasie freien Lauf.
Ich freue mich schon auf deine Ideen im nächsten Online-Treffen.